Im August 2019 starteten mein Kumpel Ralf und ich eine 11-tägige Tour in den Süden. Die Route des Grandes Alpes hatte ich schon länger auf der Liste. Auch das Matterhorn wollte ich schon lange mal sehen. Die Verdon-Schlucht ist auch irgendwie verlockend, also warum nicht alles miteinander kombinieren?
Gestartet sind wir am 13.8. am Rande des Odenwalds. Eine 2005er Z1000, eine 2015er GS, zwei Zelte und zwei hochmotivierte junge Männer. Soweit die Grundzutaten des Trips.
Unsere Route führte durch den Kraichgau in den Schwarzwald. Soweit so gut, alles bekannt und immer wieder schön. Hier ein Blick von der Schwarzwaldhochstraße in Richtung Frankreich.
Natürlich besuchten wir den Mummelsee. Da gibts nämlich leckeres Brot aus dem Holzofen, belegt mit Zwiebelschmalz 🙂
Später fuhren wir auf den Kandel und genossen den grandiosen Ausblick.
Bei Waldshut-Tiengen überquerten wir die Schweizer Grenze. Hier im Norden der Schweiz ist alles noch ziemlich industrialisiert. Nach unzähligen Orten, Industriegebieten, Staus usw. erhaschten wir endlich einen ersten Blick auf die Schweizer Alpen.
Über den Glaubenbergpass und den Brüningpass tasteten wir uns zum ersten echten Highlight vor, der wunderbare Grimselpass!
Auf dem Grimselpass gabs einen spektakulären Blick auf unser nächstes Zwischenziel, den Furkapass.
Auf dem Furkapass angekommen, bot sich uns dieser spektakuläre Anblick.
Weiter ging unsere Reise über die wirklich lohnenswerte alte Tremola-Straße nach Airolo. Dort stellten wir fest, das der Nufenpass gesperrt war. Also kurzerhand umgedreht, den Sankt Gotthard hochgeschwungen und den Furka nochmal andersrum befahren.
Dabei erhaschten wir diesen tollen Ausblick auf Airolo.
Nach einer Fahrt durch eine unglaubliche Modelleisenbahnlandschaft schlugen wir unsere Zelte kurz vor Täsch auf. Hier gabs auch die ersten 4000er zu sehen.
Den nächsten Tag verbrachten wir ohne Motorrad. Der spektakuläre Gornergrat war das Ziel. Also Wanderung nach Täsch, Zugfahrt nach Zermatt und Umstieg in die Gornergratbahn. Die Fahrt führt direkt am Matterhorn vorbei. Nicht ganz günstig, aber absolut lohnenswert!
Die Gornergratbahn macht an einigen Zwischenstationen halt. Besonders beeindruckend fand ich diese Bahnhofsuhr.
Nach weiteren tollen Ausblicken kamen wir an der Station Gornergrat auf 3089 Meter Höhe an.
Natürlich wurde erstmal das obligatorische Selfie gemacht.
Als nächstes bewunderten wir ausgiebig den Gornergletscher.
Natürlich gabs auch noch ein Selfie mit Matterhorn.
Wir verbrachten einige Zeit auf dem 360°-Loop. Von hier aus sind sage und schreibe 27 Berge über 4000m zu sehen. Anschließend wanderten wir einige Kilometer in Richtung Riffelberg.
Immer wieder zog das Matterhorn die Blicke auf sich.
Wir passierten den Riffelsee…
… und überblickten das Zermatter Tal
Zur Erfrischung nach der Wanderung gabs erstmal ein leckeres frisch gezapftes.
Dann gings mir der Seilbahn zurück nach Zermatt.
Hier sieht man die Gornergratbahn beim Überwinden einer Schlucht.
Natürlich kann man auch von Zermatt aus einen Blick aufs Matterhorn erhaschen.
In Zermatt selber gibt es unendich viele Geschäfte. Toll fand ich diese Breitling-Werbung vor einem Uhrenladen.
Am nächsten Morgen ging unsere Reise weiter, und zwar über die wunderschöne Moosalp.
Nachdem wir das wirklich hässliche und abstoßende Martigny hinter uns ließen, gabs in Chamonix einen ersten Blick auf das gewaltige Mont-Blanc-Massiv.
Wir fuhren in Richtung Cluses, vorbei an einigen beeinduckenden Bergformationen.
Ab Cluses folgten wir schließlich der Route des Grandes Alpes. Der Col de la Columbière war unser erster echte Pass auf der berühmten Touristenstraße.
In Beaufort legten wir erstmal eine wohlverdiente Pause ein.
Am nächsten Morgen setzten wir unsere Reise auf der Route des Grandes Alpes fort. Hier der wunderschöne Lac du Chevril.
Auf der Anfahrt zum Col de l’Iseran bot sich und dieser grandiose Anblick.
Geschafft aber glücklich erreichten wir schließlich den höchsten asphaltierten Pass der Alpen.
Wir verließen kurz die Route des Grandes Alpes, und fuhren zum Col du Mont Cenis.
Zurück auf der Route des Grandes Alpes kam eins meiner persönlichen Highlights: der Col du Galibier. Wunderbar zu fahren, grandiose Aussicht, einfach toll.
Auch der Col d’Izoard präsentierte sich in Bestform.
Später folgte der Col du Vars.
Col de la Cayolle. Schon auf der nie endenden Anfahrt fühlt man sich wie auf einem anderen Planeten. Eng, ausgesetzt, schlechte Straße, vorbei an spektakulären Schluchten. Einfach weltklasse.
Nach dem Col du Turini ging es über tausende Kehren größtenteils nur noch abwärts. Hier am Fluß La Tinee.
Kurz hinter Castillion kann man schon das Mittelmeer erahnen.
Da ist ja das Meer. Menton an der Côte d’Azur.
Ich hatte die dumme Idee, die ach so tolle Grand Corniche zu fahren. Fazit: Passiert mir nicht mehr. Unmöglicher Verkehr, viel Hektik, mal kurz die Millionäre in Monaco von oben gesehen. Nachdem wir Nizza hinter uns ließen (merke: TomTom empfängt im Tunnel unter der Großstadt kein GPS-Signal und sagt dir nicht, welche Ausfahrt du nehmen sollst) erreichten wir endlich und total geschafft unseren Zeltplatz in Villeneuve-Loubet. Ein Sprung ins Mittelmeer brachte die Welt jedoch sofort wieder in Ordnung 🙂
Am nächsten Morgen gab es nochmals ein erfrischendes Bad…
…anschließend zog es uns wieder in die Berge. Hier die Gorges du Loup.
Wir folgten der Beschilderung Richtung Gorges du Verdon. Bei Trigance gab es schon einen ersten Vorgeschmack auf das kommende.
Da war sie dann, die atemberaubende Verdon-Schlucht…
…ständig gab es neue unfassbare Perspektiven…
…hier taucht im Hintergrund der Lac de Sainte-Croix auf.
Am Ende der Schlucht wird der Verdon zum Lac de Sainte-Croix aufgestaut. Hunderte Tretboote tummeln sich auf dem See und die Leute versuchen, soweit wie möglich in die Schlucht zu fahren.
Nach dem Passieren des Stausees kann man die Schlucht von der anderen Seite bewundern.
Natürlich ließen wir auch die Route des Crêtes da Palud nicht aus. Hier gabs nochmal spektakuläre Blicke in die Schlucht.
Da wir in und um die Schlucht deutlich mehr Zeit verbrachten als geplant, schlugen wir spontan unser Nachtlager am Zeltplatz Verdon Carajuan auf. Dort tummelte sich diese nette Kopie einer Honda Dax.
Ein Highligt dieses Zeltplatzes: Baden im Verdon! 🙂
Am nächsten Morgen gings munter weiter, zunächst vorbei am Lac de Castillon…
..um schließlich die beeindruckende Gorges de Daluis zu bewundern.
Auf der Anfahrt zum Cold de la Bonette bot sich uns dieser tolle Ausblick.
Oben angekommen wurde die Aussicht nicht schlechter.
Natürlich nahmen wir auch die Schleife um den Cime de la Bonette mit. Kein Pass im eigentlichen Sinne, aber mit 2802 Metern doch deutlich höher als der Col de l’Iseran.
Auch die Abfahrt wusste landschaftlich zu überzeugen.
Später kamen wir am Lac de Serre Poncon vorbei. Ein riesiger Stausee, über 20km lang und eingebettet in eine tolle Kulisse.
Bis zu diesem Punkt hatten wir nur tolles Wetter. Logischerweise konnte das nicht ewig so weitergehen, auch Engel werden mal naß. Wir schlugen unsere Zelte am Lac du Sautet auf, tranken Bier und hatten Spaß.
Der nächste Morgen begann nass und kalt. Da es doch ordentlich regnete, beschlossen wir, erstmal ein paar Kilometer zu machen.
Wir fuhren hauptsächlich Nationalstraßen und fanden uns ruckzuck im Jura wieder.
Unser Nachtlager schlugen wir am Lac de Saint Point auf.
Zeit für etwas Kettenpflege. Dank HKS extrem brauchte ich mich ganze 2700km nicht um die Kette kümmern. Mit dem Liftstick ist das ganze ein Kinderspiel.
Auch für das leibliche Wohl war bestens gesorgt.
Am nächsten Morgen erwartete uns erneut ziemlich heftiger Nebel.
Nach kurzer zeit kam jedoch der Sonnenschein zurück. Hier in der Nähe von Saint Hippolyte.
Ehe wir uns versahen, waren wir schon in den uns wohlbekannten Vogesen. Hier auf dem Ballon d’Alsace.
Dieses Foto entstand in der Nähe von Walscheid.
Unser letztes Nachtlager schlugen wir in Saverne auf. Wir wurden nochmal von tollstem Wetter verwöhnt.
Kurz vor der deutschen Grenze gabs nochmal eine wehmütigen Blick zurück. 11 unvergessliche Tage lagen hinter uns. 3400 Kilometer, und wir haben jeden einzelnen genossen. Wir haben unglaubliche Dinge gesehen und erlebt. Die Tour übertraf meine Erwartungen bei weitem. Jede Nacht in einer anderen Klimazone, atemberaubende Natur, tolle Menschen, jede Menge Spaß, keinerlei Zwischenfälle, traumhaftes Wetter, ich könnte noch so viel mehr aufzählen…
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